Es kommt selten vor, dass der Großraum Nürnberg den Vorreiter macht. Doch jetzt können wir anderen unseren Erfahrungsschatz vermitteln. Schon seit über zwei Jahren sind wir imstande, ohne RTL zu leben. zumindest jene mittelfränkischen Fernsehzuschauer, die noch via Antenne gucken. RTL hat hier nämlich bereits im November 2010 die terrestrische Ausstrahlung eingestellt.
Für uns Antennengucker heißt das: Wir wissen weder, wer bei Günther Jauch an der 16.000-Euro-Frage gescheitert ist, noch welcher B-Promi gerade ein Ameisenbad genommen hat. Neben den RTL-Programmen entgehen uns auch die dazu gehörigen Programme von Vox. Aber: Wir haben es überlebt. Man vermisst kaum was. Höchstens wird der Ärger auf jene größer, die so tun als müsse sich jeder Zeitgenosse fürs Dschungelcamp interessieren.
An sich müsste man über solche Erfahrungen wenig Worte verlieren. Doch nun werden sie auch die restdeutschen Antennenfernseher machen dürfen. RTL will sich nämlich landesweit aus dem Antennenfernsehen zurückziehen. Zunächst folgt der Großraum München und im nächsten Jahr wird dann ganz auf DVB-T verzichtet. Gleichzeitig wollen die Öffentlich-Rechtlichen im – den Privaten zu teuren – Antennenfernsehen aufrüsten, während sie im Kabel zurückgefahren werden.
Künftig wird man wohl schon an den Gesprächsthemen festmachen können, woher jemand sein Fernsehsignal bezieht. Der Freundeskreis wird sich dann entsprechend sortieren…
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